Fliegenfischen am Weikensee in Hamminkeln

Den Luxus, direkt an einem Fluss oder See zu wohnen, wo wir unsere Watstiefel direkt über den Pyjama ziehen und nach dem ersten Kaffee sofort angeln gehen können, kennen die meisten von uns Fliegenfischern nicht. Jedoch, zu unserem Glück, hier in Emmerich, Nordrhein-Westfalen, leben wir am Rande eines fantastischen Amateurfliegenfischerparadieses. In Ergänzung zu unserem Schulungsgelände gibt es eine Vielzahl anderer Angellöcher in der Gegend, die für Tages- oder Halbtagestouren ideal geeignet sind.

An diesem Wochenende habe ich das wunderschöne Wetter ausgenützt: Ich habe mein Belly Boot, Flossen und Angelzubehör geholt und bin zum Weikensee gefahren, ca. 15 Minuten von zu Hause mit dem Auto entfernt. Typisch für den Niederrhein wurde der Weikensee in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts ausgekiest und beheimatet jetzt das „Angelcenter am Weikensee“. Die haben dort einen tollen Laden und haben den See mit Karpfen, Stör, Forelle, Hecht, Flußbarsch und anderen Fischen besetzt. Da es ein geschlossenes Wassersystem ist, ist der Weikensee ideal für die Praxis von „ give and take“ – die Fische werden nur zum Zwecke des Angelsports eingesetzt. Obwohl natürliche Gewässer wie Issel und Rhein in der Nähe fließen, gibt es keine Möglichkeit, dass die Fischpopulationen sich vermischen.

Ich war vorher noch nie am Weikensee gewesen, und ich nahm die Gelegenheit wahr, ihn mit einer Tageskarte auszukundschaften. Ich freute mich auf den Chance, meine Wurftechnik anzuwenden und einige meiner neuen selbst gebundenen Fliegen auszuprobieren. Das ist das Schöne an Fliegenfischen – es wird nie alltäglich. Es gibt immer neue Orte zu entdecken. Und das Testen meiner Wurf- und Zielgenauigkeit wird mir nie überdrüssig. Wenn ich nicht in der Natur aufhalten kann, dann fülle ich gern die dunklen Tage mit der Kunst, die ideale Fliege zu binden.

Für diejenigen, die nicht exklusiv das Fliegenfischen betreiben, bietet der Weikensee Lebensraum auch für einige sehr große Karpfen und Störe. Aber das ist nicht alles. Viele Fischarten sind dort zu finden. Da ich auf Hecht aus war, fing ich mit einem Streamer an. Damit hatte ich zunächst kein großes Glück, dafür aber die Gelegenheit, einige Schwärme von etwa 50 Flussbarschen zu beobachten. Sie sind an ihren Streifen und roten Flossen einfach zu erkennen. Da sie gern nahe am Ufer unter hervor hängenden Ästen schwimmen, kann man sie in den meisten klaren Gewässern beim vorbeilaufen gut sehen. Nur die älteren und größeren Barsche sind einzelgängerisch: Sie jagen größere Beute, sogar ihre eigenen Artgenossen. Nach einem Wechsel auf Nymphe habe ich an dem Nachmittag einige junge Flussbarsche gefangen.

Der Flussbarsch (Perca fluviatilis) ist in ganz Europa heimisch. Er kann in Flüssen, Seen, Süßwasser und Brackwasser gefunden werden, sogar in der Ostsee. Er ist zäh und räuberisch und damit ein guter Kandidat fürs Besetzen von Angelteichen. Versuche, ihn in nicht-heimischen Gewässern auszusetzen, sind viel zu erfolgreich gewesen, mit dem Ergebnis, dass der ansässige Fischbestand beträchtlich darunter litt, wie in Australien sehr gut dokumentiert wurde.
Mein Nachmittag am Weikensee war äußerst angenehm. Ich kann jedem Sportangler einen Ausflug dorthin empfehlen, egal ob Anfänger oder fortgeschrittener Fischermann.

Werfen Sie einen Blick auf unser Angebot – wir würden uns freuen, Ihnen eine Einführung ins Fliegenfischen am Niederrhein oder an jedem anderen Ort zu geben!
 

Zuletzt geändert am: Jul 23 2014 um 11:56